Empfindliche Haut bei Kindern

Empfindliche Haut bei Kindern kann sich durch gerötete oder besonders trockene Haut äußern. Vielleicht hat dein Kind auch schuppige Stellen oder sogar Quaddeln am Körper an denen es sich ständig kratzt? 

Viele Eltern denken im ersten Moment eher an Lebensmittelunverträglichkeiten als an Cremes oder Shampoo. Doch genau in diesen Kosmetikartikeln verstecken sich häufig potenziell Haut irritierende Substanzen.

Im folgenden Artikel erklären wir dir, welche drei Faktoren zusammenkommen, wenn Kinder empfindliche Haut haben. Und was du tun kannst um die empfindliche Haut deines Kindes zu schützen.

Was ist “empfindliche Haut” überhaupt?

Der Begriff “empfindliche Haut” fasst unterschiedliche gereizte Zustände von Haut und deren Ursachen zusammen. Bei vielen Menschen mit empfindlicher Haut kommen eine Reihe von Faktoren zusammen, die dann als empfindliche Haut beschrieben werden.

Eine klinische Definition von “empfindlicher Haut” oder auch “hypersensitiver Haut” gibt es so nicht, da hier viele verschiedene Symptome zusammentreffen können.

Folgende Symptome empfindlicher Haut können bei dir oder deinem Kind auftreten: 

  • Trockene Haut
  • Rötungen bis zu Quaddeln oder Pusteln
  • Brennen oder Juckreiz
  • Schuppen 
  • Verstärkte Reaktion auf Cremes, Shampoos und Seifen

Ekzem, Schuppenflechte, Mykosen oder andere Erkrankungen der Haut können ähnliche Symptome auslösen. Hier sollte immer ein Kinderarzt aufgesucht und eine medizinische Behandlung in Anspruch genommen werden!

Wie entsteht empfindliche Haut?

Wie entsteht empfindliche Haut_emfindliche Kinderhaut

Empfindliche Haut entsteht meist, wenn drei Elemente zusammenkommen: eine gestörte Hautbarriere, ein gestörter PH-Wert der Haut und der Kontakt der Haut zu Allergenen oder reizenden Substanzen.

Besonderheiten der Kinderhaut

Kinderhaut unterscheidet sich in ihrem Aufbau von der Haut Erwachsener. Von der Geburt bis zur Pubertät bildet die Haut erst langsam ihre gesamte Funktion aus. In den ersten Lebensmonaten ist die Haut dünn und besonders empfindlich. Die Hautbarriere ist noch nicht voll funktionsfähig und verliert deutlich schneller Wasser, als Erwachsenenhaut [4]. Deswegen sollten Babys in den ersten Wochen nicht mit Seife gebadet oder eingecremt werden. 

Auch in den ersten 2 Lebensjahren sollte Kinderhaut besonders sanft behandelt und gereinigt werden. Am besten mit lauwarmen Wasser und nur geringe Mengen von seifenfreien, milden Reinigern [5]. Zur Hautpflege ölt man die Kinderhaut am besten mit “guten Ölen” wie Sonnenblumenöl, Sheabutter, Mandelöl oder Arganöl ein.

Kontaktallergene – Was reizt die Haut am meisten?

Wusstest du, dass viele Reizungen der Haut durch Haut- und Haarpflege ausgelöst werden können? 

In einer fünfjährigen Studie aus den USA kam heraus, dass 52% der Kontaktdermatitis von “Skin care products” (Hautpflegeprodukte, 28%) und “Hair preparations” (Haarprodukte, 24%) ausgelöst wurde [2]. 

Haarpflege- und Hautpflegeprodukte sind also die Kosmetika, die am häufigsten gereizte Haut auslösen. 

Hier ist eine Liste mit allen möglichen hautreizenden Stoffe in Kosmetika:

Potenziell Reizend / Kontaktallergene [2;5]

  • Konservierungsstoffe
  • Duftstoffe
  • Pflanzliche Inhaltstoffe / Ätherische Öle
  • Antioxidanzien
  • Salbengrundlagen (z.B. Lanolin)
  • Emulgatoren
  • Vitamin B (Panthenol)
  • Vitamin E (Tocopherol)
  • Wollwachsalkohole (Lanolin alcohol)
  • Natriumlaurylsulfat (SLS Tensid)

Auf die drei ersten Übeltäter gehen wir hier besonders ein, da sie am häufigsten in Kosmetika verwendet werden:

Konservierungsstoffe

Konservierungsstoffe sind häufiger hautreizend als andere Inhaltsstoffe von Kosmetika. Die antimikrobielle Wirkung dieser Stoffe schadet also nicht nur den Bakterien und Mikroben, sondern auch unserer eigenen Haut. 

Achte hier in der Liste der Inhaltsstoffe deiner Produkte auf folgende Wortteile. Sie enttarnen die besonders häufig verwendeten Übeltäter:

Parabene: “-paraben” (yay das ist einfach)
Formaldehyd-Abspalter: “-diol”, “-inyl urea”, “-hydantoin”

Konservierungsstoffe Beispiele[2]

  • 4-Hydroxybenzoesäure (Paraben)
  • DMDM-Hydantoin
  • Iodopropyl-Butylcarbamat (Iodocarb)
  • Chlormethylisothiazolinon (Methylchloroisothiazolinone)
  • Quaternium-15
  • Imidazolidinyl Urea
  • Bronopol (2-bromo-2-nitropropane-1,3-diol)

Duftstoffe als Allergene

Eine große amerikanische Studie fand heraus, dass 7% der Kosmetik assoziierten Reizungen der Haut durch Duftstoffe verursacht wurden. [2]

Besonders “blumige” Düfte – auch die natürlichen ätherischen – scheinen häufiger reizend zu sein. Bei empfindlicher Haut würden wir probeweise auf alles verzichten, was nach Flieder, Lilie, Maiglöckchen, Zimt, Narzissen oder Nelken riecht. Im Zweifel für die Haut und gegen den Duft. 

Duftstoffe Beispiele[2]

  • Chemische Duftstoffe im Allgemeinen (z.B. Geraniol)
  • Zimtalkohol (Cinnamic alcohol oder Hyazinthenblütenöl)
  • Hydrodycitronellal
  • Isoeugenol

Pflanzliche Inhaltsstoffe und ätherische Öle

Inhaltsstoffe wie pflanzliche Öle oder Mineralerden klingen sehr “natürlich”, können die Haut aber stark reizen.

Laut Professor Dr. med. Martina Kerscher (Universitätsprofessorin und Fachärztin für Dermatologie und Allergologie) gibt es eine Reihe von Substanzen, die vergleichsweise häufig eine allergische Kontaktdermatitis auslösen. Zu den häufiger sensibilisierenden Substanzen zählten auch pflanzliche Inhaltsstoffe und Öle wie Kamille (Chamomilla recutita), Ringelblume (Calendula officinalis) Arnika (Arnica montana), Rosmarin (Rosmarinus officinalis) und Sandelholz (Santalum album). [1]

Bedenkliche pflanzliche Inhaltsstoffe und ätherische Öle Beispiele [1]

  • Kamille
  • Ringelblume
  • Arnika
  • Rosmarin
  • Sandelholz
  • Lavendelöl
  • Teebaumöl

Eine gestörte Hautbarriere verstärkt Reizungen der Haut

Von den äußeren Einflüssen der Allergene und reizenden Stoffe nun zur Kinderhaut. 

Eine gesunde Haut (intakte Hautbarriere) ist der sicherste Schutz gegen Kontaktallergene. Und natürlich auch vor anderen Umwelteinflüssen, die der Haut schaden könnten. 

Ist die Barrierefunktion der Haut (hier ist die sogenannte “Hornschicht” der Haut gemeint) gestört, können Irritanzien (z. B. Kontaktallergene) leichter in tiefere Hautschichten vordringen und die Haut reizen.

Wie wird die Hautbarriere gestört?

Die Hautbarriere kann man buchstäblich kaputt waschen. Zu aggressive Tenside dringen zu tief in die Haut ein und waschen nicht nur Schmutz, sondern auch gesunde Hautschuppen der Hornschicht weg.

Hat dein Kind nach dem Baden oder Duschen sehr trockene Haut? Dies kann auf eine beeinträchtigte Hornschicht hindeuten. Die Barrierefunktion der Haut ist gestört.

Aber nicht nur zu trockene Kinderhaut kann ein Zeichen von empfindlicher Haut sein.

Zeichen einer gestörten Hautbarriere bei Kindern

  • trockene Haut
  • fettige Haut
  • feuchte Haut (bei Kindern besonders in den Armbeugen oder Halsfalten, Leisten oder Bauchfalten)

Auch zu feuchte oder fettige Haut beeinträchtigt die Hornschicht-Funktion und kann zu einer Barrierestörung der Haut führen. Hautschädigende Substanzen können eindringen.

Säureschutzmantel der Haut (PH-Wert)

Der Säureschutzmantel (PH-Wert) der Haut ist ebenfalls wichtig als Schutz der Haut gegen reizende Substanzen. Der Säureschutzmantel der Haut kann geringe Mengen von reizenden Stoffen neutralisieren. Die Irritation wird also verringert. 

Der PH-Wert von Kinderhaut liegt bei ca. 5,5 und ist also leicht sauer. Unsere Haut bildet dazu Milchsäure, die den PH-Wert der Haut konstant hält. Ist das nicht genial? Doch dieses Gleichgewicht der Haut kann von uns gestört werden.

Wie wird der PH-Wert der Kinderhaut zerstört?

Dies geschieht, wenn die Kinderhaut mit zu alkalischen Seifen oder Shampoos gewaschen werden. Gesiedete Seifen zum Beispiel sind sehr alkalisch (Lauge) mit einem PH-Wert von meist ca. 10-11. Waschen wir die Haut mit dieser Seife wird der PH-Wert der Haut in den alkalischen Bereich verschoben. So wird die Haut anfälliger für irritierende Stoffe

Unsere PH-Wert Tabelle hilft dir einen Überblick zu bekommen.

Für Kinderhaut sind deswegen Hautpflegeprodukte mit einem PH-Wert nah an dem der Haut am besten geeignet. Wie zum Beispiel unser Kindershampoo von Ossbada mit einem PH-Wert von 5-6.

Wir bei Ossbada geben unser Bestes um Kontaktallergene zu vermeiden

Wir verwenden Vitamin C (Ascorbinsäure) als Antioxidans und damit ein mögliches Kontaktallergen. Wir nutzen es in sehr geringen Mengen in unserem Shampoo um den PH-Wert bestmöglich auf die Kopfhaut anzupassen und tränenden Kinderaugen vorzubeugen. 

Unser Shampoo enthält nur mildeste Tenside und Öle, die nicht als hautreizend eingestuft wurden. Besonders in unserem Kindershampoo verwenden wir besonders hochwertige und sanft pflegende Öle: Sheabutter, Mandelöl, Leinöl und Olivenöl.

Nicht vorrätig
13,00 
Nicht vorrätig
kostenloser
Versand in DE
Nicht vorrätig
39,00 
Nicht vorrätig
13,00 

Hilfe bei empfindlicher Kinderhaut

Wenn dein Kind empfindliche Haut hat, kannst du folgende Schritte unternehmen:

Hautbarriere schützen

  • selten und mit lauwarmem Wasser waschen
  • seifenfreie, milde Shampoos und Duschgels verwenden

PH-Wert schützen

  • saure Produkte verwenden (PH-Wert 5-6)

Kontaktallergene vermeiden

  • Ohne Duft
  • Ohne Konservierungsstoffe
  • Obacht bei natürlichen Inhaltsstoffen und ätherischen Ölen

Beschwerdetagebuch

Es kann helfen ein Beschwerde-Tagebuch oder Kosmetik-Tagebuch mit deinem Kind zu führen. Hier schreibst du die genutzten Pflegeprodukte und deren Inhaltsstoffe auf und hältst die Reaktionen der Haut fest. So kann der Übeltäter / reizender Stoff manchmal ermittelt werden.

Außerdem hilft es deinem Kind auf sich und seine Haut zu achten. Ihr seht die Fortschritte und könnt diese gemeinsam feiern. Obendrein hilft es dir den Überblick zu behalten. 

Es kann auch helfen nur wenige Pflegeprodukte zu verwenden und achte darauf, dass die Liste der Inhaltsstoffe immer schön klein ist.

Quellen

[1] https://www.springermedizin.de/prinzipien-der-behandlung-und-schutz-fuer-empfindliche-haut/8026576

[2] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/4078100/ 

[3] https://www.penaten.de/babyhaut-warum-sie-was-ganz-besonderes-ist 

[4] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/s-0028-1119686 

[5] https://www.uptodate.com/contents/irritant-contact-dermatitis-in-adults